Mein Haus, mein Auto, mein iPhone

Heute war ich bei einem Kunden und wie ich aus dem Auto aussteige, klingelt mein iPhone. Ich nehme den Anruf an – als mich plötzlich jemand an meiner Hose zupft. „Ist das ein iPhone4?“, fragt mich eine Kinderstimme. Ich schaue mich um und blicke auf Gürtelhöhe in das Gesicht eines vielleicht 5-jährigen jungen Mannes. „Ja“, sage ich. „Das ist ein iPhone4“. Kurze Pause. „Mein Papa hat auch so ein iPhone4“, sagt er dann. Am Gesichtsausdruck des Jungen meine ich einen gewissen Triumph zu erkennen. Wieder kurze Pause. Ich gehe in die Hocke. Unsere Augen sind jetzt auf gleicher Höhe, unsere Nasen berühren sich fast. Ich hole tief Luft – und mit großem Nachdruck höre ich mich folgenden Satz sagen: „Junger Mann – ich habe nicht nur EIN iPhone4 – sondern ich habe VIER! iPhones“. Ein entsetzter Gesichtsausdruck bei meinem kleinen Gegenüber war die Folge! Der Junge dreht sich wortlos um und zieht ab. Ich glaube er hat geweint.

Das Siegeslächeln in meinem Gesicht hat mindestens zwei Stunden angehalten. Danach jedoch habe ich mich echt schlecht gefühlt. Aber es musste sein. Und – ich würde es wieder tun. Wo kommen wir denn hin, wenn jeder x-Beliebige Papa ein iPhone4 hat? Für mich steht fest: Es war reine Notwehr!